Metallschrott wird für die Industrie immer wichtiger und weltweit gehandelt. Auch für den Privatmann kann sich die Abgabe von Altmetall beim Schrotthändler lohnen. Hier kommt es auf das Material und die Reinheit an. Für die Industrie ist es immer ein lohnendes Geschäft. Wir erklären Ihnen dies anhand eines Beispiels.
Jedes Jahr werden mehr als 500 Millionen Tonnen Stahlschrott eingeschmolzen und wiederverwertet. Würde man diese Menge auf LKWs verladen, ergäbe dies eine Schlange von der Erde bis zum Mond. Wir möchten Ihnen einmal zeigen, wie sich der Wert eines Heizkörpers verändert und was daraus werden kann.
Wenn man berechnet, dass eine alte Heizung circa 20 kg wiegt, wird man auf einigen Schrottplätzen dafür nichts erhalten. Oft haben diese eine Mindestabgabemenge, ab der sie einen Schrottpreis auch zahlen. Gehen wir als hier von einem Verkaufswert in Höhe von 0 Euro aus. Einige Schrotthändler bezahlen ab einer Menge von 200 kg. Hierfür müssten Sie dann also 10 Heizungen bringen und erhalten dafür 20 Euro. Das bedeutet, dass die alte Heizung nun einen Wert von 2 Euro hat.
Beim Schrotthändler abgegeben sammelt dieser die Heizkörper und bringt diese in großen Mengen zum Großhändler. Hier bekommt er pro Tonne dann 125 Euro, was einen Wert von 2,50 Euro je Heizung entsprechen würde. Hier beginnt nun das richtige Geschäft mit dem Schrott. Allerdings müssen die Betriebe erst einmal richtig investieren, da hier ganz andere Maschinen benötigt werden. Der Schrott wird hier gepresst und wieder so zerkleinert, dass dieser nachher in den Stahlofen passt. Hier muss auch genau aufgepasst werden was weiterverarbeitet wird. Befindet sich hier eine Gasflasche oder ein Feuerlöscher unter den Teilen, können diese im Ofen explodieren und erhebliche Schäden verursachen.
Der Wert des Schrotts verdoppelt sich dadurch aber und führt dazu, dass der Heizkörper nun umgerechnet einen Wert von 5 Euro hat, da der Großhändler für den Schrott rund 250 Euro je Tonne bekommt. Nun wird der Schrott zu den weiterverarbeitenden Betrieben verschifft und dort eingeschmolzen. Wird er danach beispielsweise zu Walzdraht verarbeitet, beträgt der Wert bereits 500 Euro pro Tonne was für die Heizung bedeutet, dass diese nun bereits 10 Euro wert ist.
Dies natürlich nur in der Theorie. Denn man sollte nicht außer Acht lassen, das der Aufwand für die Verarbeitung deutlich höher ist und wesentlich kostenintensiver. Aber Schrott ist begehrt und besonders Betonstahl ist für die Baubranche sehr interessant. Dies war aber nicht immer so. Im Jahr 2009 fiel der Preis für eine Tonne Stahl von 426 Euro auf 157 Euro je Tonne. Das führte zu deutlichen Verlusten und auch Schließungen einiger Werke. Deshalb ist der Export für viele Händler und Großbetriebe besonders wichtig geworden. Die größten Abnehmer waren bis vor kurzem die Türkei. Im eigenen Land wird nur wenig Schrott gesammelt, weshalb diese den Schrott importieren. Hier spricht man von etwa 20 Millionen Tonnen jedes Jahr. Die Hälfte davon wird aus der EU geliefert.
Die Türkei beliefert mit ihrem Stahlbeton die ganze Welt. Wird in Dubai wieder einmal ein neuer Wolkenkratzer gebaut, beziehen diese ihren Stahl aus der Türkei, was wiederum die deutsche Wirtschaft ankurbelt.