Aufgrund der steigenden Benzinpreise wird Autogas immer beliebter und auch für Ihr gebrauchtes Fahrzeug kann sich die Umrüstung lohnen. Bereits jetzt fahren mehr als 460.000 Autofahrer mit LPG und die Zahl wächst ständig. Das Beste daran ist, dass fast alle Benziner mit der entsprechenden Einspritz- und Tankanlage umgerüstet werden können. Worauf Sie achten sollten erklären wir Ihnen im folgenden Blogbeitrag.
Was ist eigentlich Autogas?
Autogas verflüssigt sich bereits bei einem geringen Druck und bei Raumtemperatur. Es ist ein Gemisch aus Butan und Propan. Gewonnen wird es bei der Erdölverarbeitung sowie bei der Rohöl- und Erdgasförderung und mit ungefähr acht Bar im Fahrzeugtank gespeichert.
Bei einem Benzinmotor ist ein Nachrüsten die erste Wahl, da der Umbau relativ einfach und aus diesem Grund auch günstig ist. Als Tank werden spezielle Behälter genutzt, die über die entsprechenden Sicherheits- und Absperrvorrichtungen verfügen. Gegenüber dem Erdgas ist der entscheidende Vorteil, dass der Tank meist in der Reserveradmulde untergebracht werden kann und so keinen zusätzlichen Platz einnimmt.
Nach etwa zwei Tagen ist der Einbau in der Regel erledigt und muss anschließend noch geprüft werden. Dies ist nur in anerkannten Werkstätten möglich, die Sie am zusätzlichen Meisterschild mit der Aufschrift „Anerkannter Betrieb für Gassystemprüfung (GSP)“ erkennen können.
Hier erhalten Sie auch gleichzeitig die erforderliche Bescheinigung für die Zulassungsstelle. Denn hier wird der Einbau in Ihre Papiere eingetragen. Bei der Kfz-Innung können Sie nachfragen, welche Werkstatt in Ihrer Nähe die erforderliche GSP-Kennung hat.
Können Sie auch Ihren Diesel umrüsten lassen?
Im Prinzip ja. Bekannte Systeme werden beispielsweise in Osteuropa oder Australien verwendet. Hier wird das Gas in den Ansaugtrakt der Maschine geblasen und anschließend mit der angesaugten Luft dann im Motor verdichtet. Die Zündung erfolgt dann durch eine Einspritzung von kleinen Mengen Diesel. Allerdings werden Sie in Deutschland kaum ein entsprechendes Fahrzeug finden. Möglich ist es allerdings.
Bivalent oder besser monovalent?
Bivalent bedeutet, dass Sie neben dem Gastank auch Ihren Benzintank behalten und so beide Kraftstoffarten nutzen können. Bei herkömmlichen Otto-Motoren ist das mit Autogas kein Problem. Dadurch können Sie wahlweise entweder mit Gas oder Benzin fahren. Die Umschaltung ist auch während der Fahrt mittels Knopfdruck problemlos möglich. Somit erhalten Sie nicht nur eine deutlich größere Reichweite, sondern können auch mit einem leeren Gastank weiterfahren. Da sich das Tankstellennetz noch im Aufbau befindet, ist dies ein großer Vorteil.
Sie finden allerdings in Deutschland bereits fast 7.000 Tankstellen, an denen Sie Gas tanken können. Ein stetiger Ausbau ist garantiert und wird durch das Engagement der deutschen Flüssiggas-Wirtschaft gefördert. Eine Übersicht aller Tankstellen finden Sie im Internet.
Wie Sie das Auto mit Gas betanken
Sie werden sich für die Befüllung des Tanks kaum umstellen müssen, da dies genauso einfach ist, als wenn Sie Diesel oder Benzin tanken. Allerdings sind die Betankungszeiten deutlich kürzer. Mit einem Druck von 8 Bar wird das Gas in Ihrem Tank gespeichert und benötigt nur wenig Platz. Dafür erhalten Sie eine enorme Reichweite. 400 bis 600 Kilometer können Sie problemlos mit einer Tankfüllung zurücklegen. Und das nur mit Gasbetrieb.
Bei jeder Fahrt sparen
Da die Umbaukosten recht niedrig sind, rechnet sich dieser bereits nach kurzer Zeit. Bereits nach zweieinhalb Jahren hat sich der Umbau meist amortisiert und Sie sparen bei jeder Tankfüllung. Dies berechnet sich bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von circa 30.000 Kilometern im Jahr und einem Verbrauch von acht Litern. Schließlich ist Autogas rund 70 Cent günstiger als ein Liter Benzin.
Trotz des durchschnittlichen Mehrverbrauchs von 20 Prozent, werden die Kraftstoffkosten um bis zu 50 Prozent gesenkt. Die Umrüstung kostet Sie zwischen 1.800 und 2.500 Euro je Modell. Sind Sie bei der Tankstellensuche diszipliniert, fahren Sie schon bald schwarze Zahlen ein.
Ein Plus für die Umwelt?
Aber Autogas ist nicht nur günstiger, sondern zudem auch umweltfreundlicher. Die vielerorts geforderten Euro 4 Grenzwerte können fast immer erreicht werden. Auch ist das Fahren mit Gas nicht gefährlicher, als wenn Sie ausschließlich mit Benzin fahren. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie den Umbau in einem qualifizierten Betrieb vornehmen lassen. Dafür zuständig sind die Sicherheitsventile am Tank, die umfangreich getestet wurden. Diese Überdruckventile sind dafür verantwortlich, dass selbst bei einem Fahrzeugbrand das Gas kontrolliert ausströmen und abbrennen kann.
Der Umbau im Ausland
Sollten Sie im Ausland ein günstigeres Angebot für den Umbau finden, erkundigen Sie sich im Vorfeld genau, welche Papiere notwendig sind, damit Ihr Auto in Deutschland auch die entsprechende Betriebserlaubnis bekommt. Denn die Bestimmungen im Ausland können anders sein, was dazu führt, dass Sie eventuell nicht die entsprechenden Papiere für eine Zulassung in Deutschland bekommen. Muss das Gutachten nachträglich in Auftrag gegeben werden, kann dies noch einmal bis zu 2.000 Euro kosten. Die Ersparnis ist damit hinfällig. Lassen Sie den Umbau hier in einer Meisterwerkstatt vornehmen, werden alle Formalitäten sofort erledigt und Sie müssen sich keinerlei Gedanken über die Abnahme machen.